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Nina Rosenkranz
Koordinationsbüro MINT
Alfried Krupp-Schülerlabor der Wissenschaften
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Gelungener Projektstart: Neues MINT-Projekt (Klassen 8 bis 10)

5. Mai 2022

„Versunkene Städte – Wasserbewegung in gefluteten Bergwerken“

Am 28.04.2022 fand zum ersten Mal das neue Projekt „Versunkene Städte – Wasserbewegung in gefluteten Bergwerken“, aus dem Ideenwettbewerb 2021, im MINT-Bereich des Alfried Krupp-Schülerlabors der Wissenschaften statt. Dr. Thomas Heinze und Thorsten Gökpinar, vom Institut für Geologie, Mineralogie und Geophysik, begrüßten 22 Schülerinnen und Schüler eines Erdkunde-Kurses des Theodor-Heuss-Gymnasiums Hagen.

Impressionen vom Projekttag

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Bericht vom Projekttag

Zum Auftakt der anderthalbstündigen Einführung hießen die beiden Projektbetreuer alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer ganz herzlich willkommen zu dem neuen Schülerlabor-Projekt und erkundigten sich, wer von ihnen schon einmal im Deutschen Bergbau-Museum in Bochum gewesen sei? Oder auf der Zeche Zollverein in Essen? Oder Bergmänner in der Familie habe? Kaum eine der Schülerinnen und kaum einer der Schüler konnte diese Fragen bejahen. Sie alle hatten sich aber im Erdkunde-Unterricht der 10. Klasse erst kürzlich mit dem Bergbau und fossilen Energieträgern befasst und bereits einiges Vorwissen gesammelt.

Die Schülerinnen und Schüler und ihre Lehrkräfte schätzten die Einführungsphase sehr, in der sie gemeinsam Fragen klärten, wie „Warum betreibt der Mensch eigentlich Bergbau?“, „Wie entsteht Kohle?“, „Wie tief hat der Mensch schon in die Erdkruste gebohrt?“ und „Wie kommen die Mineralien nach oben?“. Dass sie die Antworten gemeinsam gefunden und auch die vielen Details zu den verschiedenen Erdschichten, die notwenigen Vokabeln rund um Bergwerke und auch vom Grubenwasser erfahren haben, hat den Schülerinnen und Schülern sehr gut gefallen und sie gewannen auf diese Weise eine Sicherheit im Umgang mit der Zuordnung von verschiedenen Schächten, Stollen und Sohlen. „Das ist wie Unterricht. Also man lernt etwas, aber man hat auch Spaß dabei.“, beschrieb eine Schülerin ihren ersten Eindruck von ihrem Besuch im Schülerlabor.

Für Begeisterung sorgten auch die Kamerafahrten, hunderte Meter tief, die Thorsten Gökpinar mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern per Video teilte. Die Eindrücke seiner Besuche der verlassenen Bergwerke, der unter Wasser stehenden Schächte und versunkenen Arbeitswelt wirkten eindrucksvoll auf alle Zusehenden und seinen lebhaften Berichten Lauschenden, die solche Aufnahmen zuvor noch nicht gesehen hatten und von den tollen Bildern und Exponaten fasziniert waren. Sie beobachteten aufmerksam Wasserbewegungen wie sprudelnde, aufsteigende Gasblasen, schwebende Partikel und Flocken, klare und trübe Wasser, unterschiedliche Wasserkörper, die umher wabern, und Blaualgen. Thorsten Gökpinar teilte sein ungläubiges Staunen darüber mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern: „Da ist Leben! Ich war selbst erstaunt. Das hatte ich nicht erwartet. 800 m unter Wasser.“ Sie fragten sich weiterhin, woher das Wasser kommt und suchten Hinweise, wohin das Wasser fließt und warum. Sie erfuhren, dass Bergwerke ständig abgepumpt werden müssen und setzten sich mit dem Wasserkreislauf und den Ewigkeitskosten auseinander und stellten sich Fragen wie „Wo kommt das Wasser hin, das abgepumpt wird?“, „Warum macht man nicht einfach einen Stöpsel drauf?“, „Kann man Grubenwasser trinken?“, „Warum ist die Wasserdichte wichtig?“ und „Wie fließt Wasser in Bergwerken?“.

„Das ist ja wirklich spannend. Die Einführung war super verständlich.“, resümierte die begleitende Lehrkraft, während sich die Schülerinnen und Schüler an ein Arbeitsblatt setzten und zu zweit Aufgaben bearbeiteten, bei denen sowohl ihre Computer- als auch ihre Mathematik-Kenntnisse gefragt waren. „Die beiden Projektbetreuer sind total in ihrem Element. Das ist wirklich toll. Ich bin heute das erste Mal, und sicher nicht das letzte Mal, hier und werde mir mal die Geschichtsprojekte ansehen.“, so die Lehrerin weiter.

In Zweiergruppen galt es nun, die zuvor besprochenen Strukturen des Bergwerks anhand der Kamerafahrten im sogenannten Seigerriss, dem Bauplan des Bergwerks „Neuhoffnung“, zu finden und die sogenannten Teufen, die Tiefen, der Tiefbausohlen zu bestimmen. Die Schülerinnen und Schüler setzten sich anschließend mit dem Druck, der Temperatur und der elektrischen Leitfähigkeit in den verschiedenen Tiefen auseinander, beobachteten, anhand von Videos und Sensordaten, Diskrepanzen in den Tiefwerten, analysierten Wasserbewegungen und suchten, anhand ihrer Kenntnisse des Bergwerks, nach Erklärungen in den betroffenen Tiefenbereichen und warfen auch einen Blick auf die Probleme bei der eingesetzten Methodik. Abschließend wurden die Ergebnisse gemeinsam gesammelt und weitere Forschungsfragen und Lösungsansätze in den Raum gestellt und die Hoffnung auf einen neuen Schatz, im Hinblick auf eine mögliche neue Quelle der Energiegewinnung und -speicherung, sowie Recyclingmöglichkeit, geweckt.

Die Schülerinnen und Schüler freuten sich sehr über diese Form der Vertiefung ihrer Unterrichtsinhalte, das Lernen außerhalb ihrer Schule und darüber, mit Dr. Thomas Heinze und Thorsten Gökpinar an zwei so engagierte Projektbetreuer geraten zu sein, die ihre Begeisterung für ihr Fach mit ihnen geteilt haben. Auch die Entdeckung des Campus haben die Schülerinnen und Schüler auf ihrem Hinweg und in der Mittagspause sehr genossen.

Informationen zum Projekt

Die Anmeldung für das Projekt ist ab sofort über den MINT-Buchungskalender möglich.

Nähere Informationen zum Projekt finden Sie unter https://www.aks.ruhr-uni-bochum.de/projekte/VersunkeneStaedte.html.de.

Bei weiteren Fragen wenden Sie sich bitte an das Koordinationsbüro-MINT (Tel.: 0234-32 27081, Mail: schuelerlabor@rub.de).